Die Jury der Best Independents International Films 2017 (BIIF) in Karlsruhe hat entschieden, die Preisträger der insgesamt 11 Kategorien stehen fest. 422 Kurz- und Langfilme aus 61 Ländern aus der ganzen Welt waren eingereicht worden, aus denen verschiedene Filmprogramme zusammen gestellt worden waren, die an unterschiedlichen Orten über das ganze Jahr hinweg in Karlsruhe zu sehen waren. Abgeschlossen wird das BIIF-Jahr nun mit dem deutschen Kurzfilmtag am Donnerstag, 21. Dezember, im Filmtheater SCHAUBURG in der Marienstraße 16 mit drei Kurzfilmprogrammen um 17, 19 und 21 Uhr.
In der Kategorie „Best Director“ wurde Michael Bofshever für seinen Kurzfilm „Echo Park Blues“ (USA 2016) ausgezeichnet. Der Film erzählt die Geschichte eines waschechten Jazz-Saxophonisten, der
den Song seines
Lebens geschrieben hat, wenn doch nur jemand zuhören würde. Sehr feinfühlig erzählt gelingt es dem Regisseur hierbei, die Jazzstimmung einzufangen und in eine wundervolle, sensible Geschichte zu
verpacken.
Der Kurzfilm „237NP“ (Regie: Ricardo Pérez& Óscar Brais Revaldería, Spanien 2016) kann sich gleich über drei Awards freuen und zwar in der Kategorie „Best Camera“: Marcelo Borja (DoP), in der
Kategorie „Best Editing“: Brais Revaldería und Ricardo Pérez sowie in der Kategorie „Best Visual Effects“: David Delgado und Ricardo Perez. In dem Science-Fiction-Streifen wird ein Mann von einem
Alien befallen, das nach natürlichen Ressourcen für seinen Planeten sucht. Der Mann widersetzt sich den örtlichen Behörden, um dem Alien zu helfen, nach Hause zurückzukehren. Flott und technisch
auf höchstem Niveau besticht der Film hier insbesondere mit seiner Bildsprache.
Für seine Komposition für „Day of Reckoning“ (Niederlande 2017) erhält Ruud Hermans den „Best Score“-Award. Im Film bläst der achtzigjährige Hans seine Geburtstagskerzen nur halbherzig aus, den er ist bereit zu sterben. Doch zuvor muss er sich mit seiner Vergangenheit auseinander setzen, in welcher der Schlüssel zu seinem inneren Frieden verborgen liegt. Das ist rührend, herzergreifend und tieftraurig.
Claudia Rivarelli wird für ihre Leistung im Kurzfilm „Them“ (Uruguay 2016) mit dem „Best Actress“-Award ausgezeichnet. In dem Film geht es um die inneren Ängste, von denen man lieber fern bleiben sollte, von denen es aber kein Entrinnen gibt. Sie sind da, irgendwo in der Dunkelheit und warten auf dich. Diese Ängste stellt Rivarelli mit einer Exzellenz dar, die den Zuschauer selbst ergreift und mit sich reißt.
Eddie Toll konnte, im wunderbaren Zusammenspiel mit dem restlichen Ensemble, für seine schauspielerische Leistung in „Holmgang“ (Großbritannien 2016) überzeugen und erhält hierfür den „Best Actor“-Award. In dem Film wird die Geschichte eines jungen Nordmanns erzählt, der von seinem Vater gezwungen wird, sich zu duellieren, um einen anhaltenden Konflikt zwischen zwei Clans zu beenden.
Den „Best Music Clip“-Award erhält „Trains“ (Großbritannien 2017). Dem Film gelingt eine wunderbare Verbindung zwischen der Musik der britischen post-klassischen Komponistin Poppy Ackroyd und den gewählten Bildern, welche die Elemente der Natur und den Raum ihres Instruments miteinander verweben. Eine stimmungsvolle musikalische Reise.
Mit der gefühl- und dennoch auch sehr humorvollen Geschichte eines ersten Aufeinandertreffens einer Frau und eines Mannes in einer Bar mit einem sehr überraschenden Ende wird der Kurzfilm
„Honeymoon“ (Schweiz
2017) in der Kategorie „Best Shortfilm“ ausgezeichnet. Denn der Film macht vor, wie ein guter Kurzfilm zu erzählen ist: kurz, aufs Wesentliche reduziert und präzise inszeniert.
In der Kategorie „Best Feature Film“ konnte der Langfilm „You have a nice flight“ (USA 2017) die Jury überzeugen. Der Film setzt sich von seiner Konkurrenz nicht zuletzt auch wegen seines kritischen Untertons ab, denn einen angenehmen Flug hat man nur in den seltensten Fällen. Wir können nie im voraus wissen, was uns an einem fernen Flughafen alles passieren kann, mit den dortigen anderen Regeln, der anderen Kultur und der fremden Sprache.
Zuletzt der Preisträger des „Best Documentary“-Awards: dieser geht 2017 an „Zwischen den Fronten“ (Deutschland 2016) von Nora Johanna Brockamp. In dem animationstechnisch sehr ausgefallenen Kurzfilm geht es um Ahmad, der sich während des arabischen Frühlings gezwungen sieht, aus Syrien zu fliehen. Auf einem Schiff steuert er hoffnungsvoll das vermeintlich sichere Europa an. Zwischen geldgierigen Schleppern und hungrigen Flüchtlingen sieht er seine Hoffnungen schwinden. Zeitaktuell konfrontiert der Film schonungslos mit der Realität und leistet so einen wichtigen Beitrag in der Flüchtlingsdebatte.
„Herzlichen Glückwunsch allen Preisträgerinnen und Preisträgern. Es war für unsere Jury nicht leicht, aus den vielen hochkarätigen Filmen hier eine Auswahl zu treffen und doch konnten die
Gewinnerfilme letztlich in ihren jeweiligen Kategorien besonders überzeugen“, so Filmboard Karlsruhe-Chef Oliver Langewitz.
Alle Nominierten und Informationen zu den drei Programmen des deutschen Kurzfilmtags am 21. Dezember 2017 in der SCHAUBURG gibt es unter: www.bestindependentsfilmfestival.com
Kurzfilme sind angesagt wie noch nie zuvor, denn erzählen sie in kürzester Zeit – oftmals in nur wenigen Minuten – dicht und kompakt die unterschiedlichsten Geschichten. Und dies kreativ, unterhaltsam, manches Mal auch ein wenig experimentell, aber stets mit der ganz persönlichen Handschrift der Filmemacher dahinter. Das Filmboard Karlsruhe hat sich über die Jahre hinweg gerade auch auf dieses spannende Filmgenre spezialisiert und möchte mit seinem neuen Format BEST INDEPENDENTS INTERNATIONAL FILMFEST (BIIF) besonders hervorstechenden internationalen Kurzfilm-Filmperlen eine Plattform bieten.
Am Mittwoch, 21. Dezember, dem kürzesten Tag des Jahres, sind überall in Deutschland Kurzfilme zu sehen. Und so zeigt das BIIF in seiner Winteredition 2016 in drei Kurzfilmprogrammen im Filmtheater SCHAUBURG (Marienstraße 16, 76137 Karlsruhe) aufregende neue Strömungen des Kurzfilms.
Alltagshelden, Underdogs, einsame Verlierer: Kurz und knackig vermitteln die Filme im Kurzfilmblock SHORTS 1: EVERYDAY HEROES um 17 Uhr, was es bedeutet, über sich selbst hinauszuwachsen, in einer rücksichtslosen Welt, die sie ausgrenzt und isoliert. Immer wieder aufzustehen und das Beste aus den schlimmsten Situationen zu machen, zollt unseren Respekt und gibt Hoffnung.
NOTE IN THE OAK (Kanada 2016, Regie: Shahar Ben Halevi) erzählt die Geschichte von Joyce, einer 30 Jahre alte Heimpflegekraft. Dieser fällt es schwer, ihr Arbeitsleben im Gleichgewicht zu halten. In BALANCE (Deutschland 2016, Regie: Gabriel Bornstein) steht die 16-jährige Leyla auf dem Dach eines Parkhauses und will springen. Aber sie will auch leben. Also macht sie einen letzten Anruf an den Rettungsdienst. THE BOY BY THE SEA (Niederlande 2016, Regie: Vasily Chuprina) taucht ein in eine sehr ungleiche Freundschaft zwischen einem kleinen Jungen und einem alten Leuchtturmwärter.
Marius, ein junger Mann mit Zerebralparese, wartet im Kurzfilm BIRTHDAY (Griechenland 2016, Regie: Dimitris Katsimiris) mit seiner Mutter zuhause auf seinen Onkel, der mit seiner neuen Freundin für Aufregung sorgt. In der schwarzen Komödie ABSEITS (Deutschland 2015, Regie: Alexander Bambach) geht es um ein Flüchtlingslager und die Vorurteile, die bei den Bewohnern des Viertels entstehen. Einzelne Fragmente verweben sich in KURTZ (Belgien 2016, Regie: Clara Pons) zu einer verstörenden Geschichte, verloren in der Zeit. Der Dokumentarfilm PINCH OF SALT (Indien 2016, Regie: Tanmay Shah) zeigt den harten Alltag der Salzarbeiter in Gujarat.
Um DISRUPTIVE WORLDS, also um gefährliche Welten, geht es um 19 Uhr in den SHORTS 2. Ob futuristische Freiheitskämpfer, Mütter mit Superkräften oder Todesengel – die Figuren dieser Filme leben in bedrohlichen, uns fremden Umgebungen, in denen andere Regeln gelten, und die unser Denken, Fühlen und Handeln herausfordern.
SHELL (Deutschland 2016, Regie: Daniel Ahrens) setzt sich mit der Krankheit Krebs auseinander. In SUPERMOM (USA 2016, Regie: Jason Honeycutt) ist eine Tochter der Überzeugung, dass ihre Mutter eine echte Superheldin ist. Ein Mann hat einen BLACK OUT (USA 2016, Regie: Angie Zambrano). Warum war er ohnmächtig und was macht diese Leiche in seinem Apartment?
In einer schrottreifen Rettungskapsel, Lichtjahre von der Erde entfernt, kämpfen Matthew Spencer und seine Crew in ROUTINE (USA 2016, Regie: David Sherbrook) gegen die Isolation und Verzweiflung an Bord. Die junge Pyhsikstudentin Anna findet sich in KEYMOMENT (Deutschland 2016, Regie: Martin Lukas) in einem Verhörzimmer wieder und wird aus diesem von einem fremden Mann aus der Zukunft gerettet. Er erzählt ihr, dass sie eine neue Energiequelle entwickeln wird, die die Menschheit vernichten könnte.
Ein Mann mit unheimlichen telekinetischen Fähigkeiten wendet sich in ALUMINUM (USA 2016, Frank Ladner) an eine junge Frau mit einer merkwürdigen Anfrage. In ELECTRIC FACES (Schottland 2015, Regie: Johnny Herbin) plant ein Kleinganove den perfekten Raub. Doch wird er von einem übelgelaunten Wachmann und einem labilen Roboter ins Chaos gestürzt. Eine Militärbasis, eine Seuche, ein Kampf auf Leben und Tod. THE BORDER (United Kingdom 2016, Regie: Norman Tankivi) demonstriert auf beklemmende Art und Weise, was für einen Soldaten blinder Gehorsam bedeutet.
Liebe und Verbrechen liegen eng beieinander. Die Figuren dieser Filme zeigen, dass viele Menschen verbrecherischen Absichten verfolgen, selbst wenn man es ihnen gar nicht zutrauen würde. SHORTS 3: LOVE & CRIME rundet um 21 Uhr das Programm des Kurzfilmtags in Karlsruhe ab.
DISCORD OF THE HYENAS (Österreich 2016, Regie: Alexander Peskador) erzählt die Geschichte von Jo, Harry und Beppo, die auf ihren einen alten Freund Lenz warten, um eine versteckte Beute auszugraben. Da dieser nicht auftaucht, beginnen sie alleine mit der Arbeit und entdecken am Boden der Grube seine Leiche. Gabriel, ein schüchterner Junge, möchte Dienste von EVA (Frankreich 2016, Regie: Florent Médina), einer transsexuellen Prostituierten, in Anspruch nehmen. Doch ist nicht in der Lage, mit ihr zu schlafen. Ein Geschäftsmann gerät bei LOST DIGNITY (Österreich 2015, Regie: Lukas Sumper) in die Gewalt zweier Einbrecher. Doch diese müssen schnell feststellen, dass sie sich mit dem Falschen angelegt haben.
Hollywood, 1952. Henry Corso spielt einen kostümierten GORILLA (Frankreich 2016, Regie: Tibo Pinsard) in Horror- und Abenteuerfilmen. Bei einem Dreh muss er die in einem Fake-Dschungel die dort gefangene Hauptdarstellerin terrorisieren. Doch die Frau zu erschrecken, die er begehrt, stellt sich als schwieriger heraus als gedacht. LATENT (England 2015, Regie: Lefteris Parasyris) verfolgt eine Nacht im Leben des Londoner Fotografen Philip Byrne. Philip findet sein nächstes photographisches Subjekt im Gesicht einer mysteriösen Frau, die ihn durch leere Straßen und verlassene Gassen führt.
Während eines frostigen Winters entdeckt LONG JOHN ( 2015, Regie: Joe Bellavia) die Wärme und Schönheit langer Unterwäsche. Doch wie wird sich dies auf sein Liebesleben auswirken? Eine Frau möchte in BLACKBIRD (Tschechien 2016, Regie: Marcus Schwenzel) nach Hause zurückkehren, doch durchkreuzen einige unvorhergesehene Ereignisse diesen Plan. Zwei Fremde im gleichen Bett. Die beste Art und Weise, eine neue Beziehung zu starten beginnt mit dem Frühstück und einem CROISSANT (Spanien 2016, Regie: Marius Conrotto Diaz).
Der Eintritt zu den Filmprogrammen kostet 8 Euro, ermäßigt 7 Euro.
Die Jury des BEST INDEPENDENTS INTERNATIONAL FILMFESTS hat entschieden und die Award-Gewinner der Summer 2016-Edition gewählt. Als “Best Shortfilm” ausgezeichnet wird der französische Kurzfilm FOR ONE. Der “Best Feature Award” geht an den chinesischen Beitrag ROAD TO THE SKY, der durch seine große Visualität und szenische Perfektion besticht. THE GUARDIAN aus Mexiko gewinnt in der Kategorie “Best Documentary”. Mit wundervollen Bildern erzählt der Film eine greifbare und anrührende Geschichte.
Das griechische Drama 3000 erhält den “Best Independents Award of Excellence”, der durch die zeitaktuelle Brisanz des gewählten Themas und seine emotionale Wucht überzeugt. Der “Best Director Award” geht an MERCY´S BLESSING (Regie: May Taherzadeh) aus Malawi, einer der wenigen Filmbeiträge vom afrikanischen Kontinent, der zeigt, dass auch hier emotionale und qualitativ hochwertige Filme entstehen. In der Kategorie “Best Script” gewinnt der Film THE CRICKET AND THE ANT (Drehbuchautorin Julia Ritschel), eine dichte Geschichte der heimlichen Affäre zwischen einer Lehrerin und ihrer Schülerin.
Mit dem “Best Camera Award” ausgezeichnet wird der russische Filmbeitrag VALUE (DOP: Anton Mihnevich) mit seinen bildgewaltigen und poetischen Aufnahmen. Überzeugt beim “Best Editing” hat der Film INTRINSIC MORAL EVIL (Editor: Michiel Boesveldt) aus den Niederlanden. Als „Best Actress“ darf sich Schauspielerin Pernille Højmark freuen, die im dänischen Kurzfilm WELCOME TO DENMARK über die aktuelle Flüchtlingssituation als moralisches Gewissen eines ganzen Landes brilliert. Der „Best Actor Award“ geht an Ferdinand Schmidt-Modrow für seine sehr überzeugende Leistung im deutschen Filmbeitrag I FEEL LIKE A CLOWN.
Die drei letzten Awards gingen an VICTOR in der Kategorie „Best Score“, SALUTAMI DAMSCO für „Best Music Clip“ sowie KURZZEITHELDEN für die „Best VFX“, bei dem die Jury insbesondere die großen Herausforderungen der insgesamt 16-jährigen Entstehungsgeschichte des Films würdigt.
“Wir gratulieren allen Preisträgern sehr herzlich zu ihrem Award, den sie allesamt hochverdient gewonnen haben”, so Filmboard Karlsruhe-Geschäftsführer Dr. Oliver Langewitz. “Wir hoffen, dass wir mit unserem Best Independents International Award dazu beitragen können, die Arbeit dieser großartigen unabhängigen Filmemacher international noch stärker sichtbar machen zu können”, so Langewitz weiter.
Der Call for Submissions für die Winter 2016-Edition läuft bereits, Filme können über Filmfreeway beim Festivalteam eingereicht werden.
Die kommende Woche steht in Karlsruhe wieder einmal ganz im Zeichen des Kurzfilms. Bereits am Freitag, 1. Juli 2016, werden die ersten beiden Kurzfilmprogramme des neuen Formats BIIF – Best Independents International Films in der Karlsruher Schauburg, Marienstraße 16, gezeigt. Insgesamt 32 Kurzfilme aus 11 Ländern, darunter USA, Australien, Italien, Großbritannien, Frankreich und Deutschland, werden zu sehen sein. Um 19 Uhr geht es los mit „Shorts 1: Hearts full of Pain“, gefolgt von „Shorts 2: Science Fiction&Fantasy“ um 21 Uhr.
Weiter geht es dann Open Air am Dienstag, 5. Juli, ab 21:30 Uhr im Club „Die Stadtmitte“, Baumeisterstraße 3, mit dem Programm „Shorts 3: Sex, Lies & modern Relationships“ und am Freitag, 8. Juli, ebenfalls ab 21:30 Uhr mit „Shorts 4: Schräge Typen in einer schrägen Welt“.
Was wäre, wenn es eine universelle Sprache geben würde, die jeder im Universum verstehen würde? In ECLIPSE (Russland 2016, Regie: Artem Makarevich) wird die Geschichte eines Mädchens erzählt, das diese Sprache beherrscht und weiß, wie sie ihre Ängste bezwingen kann. Ein Beitrag der Filmakademie Baden-Württemberg ist ebenfalls mit dabei bei „Shorts 2: Science Fiction&Fantasy““: in dem Fantasy-Streifen JAGON (Deutschland 2015, Regie: Murat Eyüp Gönültas) geht es in GAME OF THRONES-Manier richtig zur Sache. Der letzte Beitrag dieses Kurzfilmprogramms ist der Science Fiction Film KURZZEITHELDEN (Deutschland 2015, Regie: Christine Wagner) der im nicht allzu fernen Jahr 2025 spielt.
Sehr leidenschaftlich geht es zur Sache bei „Shorts 3: Sex, Lies & modern Relationships: die Affäre einer Lehrerin zu ihrer Schülerin (THE CRICKET AND THE ANT, Deutschland 2015, Regie: Julia Ritschel), das erste Kennen lernen nach einer durchzechten Nacht, an die man sich nicht erinnern kann (NACHSPIEL, Deutschland 2015, Regie: Ralf Beyerle), das Spiel mit Redewendungen in DAS SPRICHWÖRTLICHE GLÜCK (Deutschland 2016, Regie: Dave Lojek) oder eine tragische Kriegsgeschichte (WAR & PEACE, Regie: Sylvia Basleh). Ein dichtes Kurzfilmprogramm voller Emotionen!
Bei „Shorts 4: Schräge Typen in einer schrägen Welt“ wird es skurril: Kleinganoven, die über ein Medium Kontakt zu ihrem verblichenen Kompagnon aufnehmen (POLTERHEIST, United Kingdom 2016, Regie: David Gilbank), einem vereinsamten Mann, der nichts lieber tut, als ein Luftballon-Bad zu nehmen (GEORG, Regie: Daniela Schramm Moura) oder ein Mann, der nach seiner Krebsdiagnose kriminell wird (3000, Australien 2016, Regie: Tia Tsonis). An diesem Abend kommen Freunde von schrägen Geschichten und des schwarzen Humors voll auf ihre Kosten.
Neben den Kurzfilmprogrammen wurden aus allen 204 Einsendungen insgesamt 55 Filme in den 12 Award-Kategorien nominiert, darunter „Best Director“, „Best Camera“, „Best Independent Film“ oder „Best Documentary. Welcher Film eine der Trophäen ergattern kann, wird Ende Juli 2016 bekannt gegeben.
Die Filmprogramme mit den gezeigten Filmen:
www.bestindependentsfilmfestival.com/1st-edition-2016/filmscreenings
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Als sich die Gewalttaten eines Familienvaters von seiner Ehefrau auf seine kleine Tochter ausweiten, wird er so sehr von seinen Schuldgefühlen verfolgt, dass er zu seinem eigenen Scharfrichter wird. Nach SMILE (United Kingdom 2016, Regie: Carolina Giametta, 9 Min.) läuft dann der diesjährige Gewinner des Max Ophüls Preises in der Kategorie „Bester mittellanger Film. INVENTION OF TRUST (Deutschland 2016, Regie: Alex Schaad, 29 Min.) erzählt die Geschichte des jungen Lehrers Michael Gewa. Dieser erhält eine merkwürdige Nachricht: die Rating-Agentur „b.good“ hat seine Online- und Mobilfunk-Daten gekauft, diese hinsichtlich seiner beruflichen Fähigkeiten und Persönlichkeit ausgewertet und verkauft die gewonnenen Informationen an Dritte weiter. Plötzlich steckt Michael inmitten eines moralischen Kampfes zwischen seinen Schülern, Kollegen und Freunden.
ME THE PEOPLE (Deutschland 2015, Regie: Christoph Hertel, 10 Min.) begleitet Rene, einen klassischen „Wutbürger“. Da in seiner Heimatstadt die Zahl der Fremden immer stärker anwächst, zieht er von West- nach Ostdeutschland um. Dort nimmt er an den LEGIDA-Demonstrationen teil. Dies scheint für ihn die beste Lösung zu sein. Ein – nicht ganz ernst gemeint ernstes – dokumentarisches Portrait über einen wirklich verängstigten Bürger. Der letzte Beitrag dieses Kurzfilmprogramms, LONELY PLANET (USA 2014, Regie: Alex Burunova, 25 Min.), begleitet eine ruhelose Reisebuchautorin, die während eines kurzen Arbeitsaufenthalts in Barcelona auf einen geheimnisvollen Mann trifft, der mit ihr den Augenblick leben möchte.
Um 21 Uhr geht es dann weiter mit SHORTFILMS 2: SCIENCE FICTION AND FANTASY. Was wäre, wenn es eine universelle Sprache geben würde, die jeder im Universum verstehen würde? In ECLIPSE (Russland 2016, Regie: Artem Makarevich, 6 Min.) wird die Geschichte eines Mädchens erzählt, das diese Sprache beherrscht und weiß, wie sie ihre Ängste bezwingen kann. Weiter geht es mit FRIENDLIES (USA 2016, Regie: Steve Kopera, 5 Min.). Hier entdeckt ein einsamer Astronom außerirdisches Leben.
Hannas Arbeit in einem dunklen Raum besteht darin, die schwarzen Tasten einer Tastatur einzubauen. Eines Tages entdeckt sie eine ESC-Taste, die ein Portal in eine andere Welt öffnet, die Hanna die Flucht ermöglicht. Sie flieht aus ihrer normalen Realität in die Tiefen des Weltalls. THE BOB BEMER PROJECT (Deutschland 2016, Regie: Benjamin Herkert, 4 Min.) zeigt, dass auch Karlsruher Filmemacher auf dem internationalen Kurzfilmparkett eine gute Figur machen.
Ein Beitrag der Filmakademie Baden-Württemberg ist ebenfalls mit dabei: in dem Fantasy-Streifen JAGON (Deutschland 2015, Regie: Murat Eyüp Gönültas, 20 Min.) geht es in GAME OF THRONES-Manier richtig zur Sache. Auf der Flucht vor maskierten Kriegern verliert die sarazenische Prinzessin ihre magische Schutzkette. Der Jäger Jagon nimmt sie an sich. Um die Prinzessin zu retten, muss er sich den kriegerischen Aureliern stellen. Im Dunkel des Waldes kommt es zum spektakulären Showdown.
Der experimentelle Kurzfilm INFINITE (USA 2015, Regie: Julius Damenz, 7 Min.) ergründet die Elemente zwischen Existenzialismus und Tod. Der Erzähler entführt das Publikum in poetischer Weise auf eine emotionale Reise durch die verschiedenen Etappen seines Lebens.
Der letzte Beitrag dieses Kurzfilmprogramms ist der Science Fiction Film KURZZEITHELDEN (Deutschland 2015, Regie: Christine Wagner, 45 Min.), der im nicht allzu fernen Jahr 2025 spielt. Unter der Führung von David Joshua, dem Leiter der Raumfahrtbehörde ISA, startet Kapitän Herc Heros und seine Crew zum ersten Flug über Lichtgeschwindigkeit. Alle bisherigen Versuche waren bisher Fehl geschlagen und die Mannschaften gingen verloren. Während des Flugs schlittert die Crew in einen undurchsichtigen Malstrom unerklärlicher Ereignisse.
Das BIIF findet jährlich in zwei Ausgaben statt: mit einem Best Of-Programm im Sommer und im Rahmen des Deutschen Kurzfilmtags am 21. Dezember 2016, der von der AG Kurzfilm initiiert wird, bei welchem auch das Filmboard Karlsruhe als Mitglied aktiv ist. Zudem werden Programme der nominierten Filme im Laufe des Jahres an verschiedenen Veranstaltungsorten präsentiert.